Wo ist Wöhr ?
.... das fragen selbst Einheimische die nur 10 Kilometer von dem Ort entfernt wohnen. Wöhr ist ein Weiler, und gehört zum Markt Wiesenttal, der mitten in der "Fränkischen Schweiz" liegt, begrenzt von dem Städtedreieck Bamberg , Bayreuth und Nürnberg. Bevor ich weiteres über die Geschichtsträchtige Vergangenheit berichte möchte ich erst ein bisschen über die Gegenwart schreiben. Wöhr besteht heute aus
einem Doppelhaus, und der Wöhrmühle, aus der der Weiler hervor ging, sowie zwei Nebengebäuden ( ehemals 5 Scheunen von denen zwischenzeitlich 3 durch einen kuriosen Unfall abgebrannt sind). Die Einwohnerzahl beträgt 6 von denen 4 meine Familie bilden. Meine Frau, unsere zwei Söhne und ich stellen somit 2/3 der Gesamtbevölkerung. Nebst einigen Hühnern, Hasen und anderen Tieren, nennen wir auch noch 5 Computer unser Eigen, so das also der Computeranteil pro Einwohner bei 83,3 % liegt, und 66,67% des Ortes über einen privaten Internetanschluss verfügen (Zwischenzeitlich hat sich die Einwohnerzahl auf 5 verringert). Wöhr war schon 1995 durch das KommunikationsNetz Franken e.V über eine 1 MBit-Standleitung (Standart war zu der Zeit ein 56k Modem, und ISDN war gerade im kommen) an das Internet angebunden, und ermöglichte somit der gesamten Fränkischen Schweiz und den Bewohnern des Landkreises Forchheim eine Einwahl in das Internet. Ich stelle somit die Behauptung auf, im computerisiertesten Ort Deutschlands zu wohnen. Dies wurde uns nun auch durch eine Urkunde und dem Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde bestätigt, das ab dem 27. September 2003 im Buchhandel erhältlich ist. Diese Seiten sollen nicht nur der Unterhaltung und Information dienen, sondern auch zum Nachdenken anregen. Aber darauf werden Sie beim Surfen - zu dem ich Ihnen viel Vergnügen wünsche - von alleine kommen.
Der Fluss
Die Wiesent ist ein rechter und östlicher Nebenfluss der Regnitz. Sie ist der Hauptfluss der Fränkischen Schweiz mit 78 Km Länge. Der Name der Wiesent leitet sich vom althochdeutschen Namen Wisantaha her, der sich aus Wisant (Wisent) und Aha (Wasser) zusammensetzt und sinngemäß „Wasser, an dem Wisente leben“ bedeutet.
Die Wiesentquelle liegt im Westen von Steinfeld, einem Ortsteil der Gemeinde Stadelhofen. Es handelt sich um eine gefasste Karstquelle zwischen den Häusern des Ortes, die im Riffdolomit des Frankenjuras entspringt. Die Quelle kann nach Starkregen eine enorme Schüttung aufweisen. Die Quelle ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop 471Q001 ausgewiesen.
Nachdem die Wiesent zunächst in südöstliche Richtung fließt, nimmt bei Behringersmühle die Püttlach auf und knickt nach Westenab. Wenige hundert Meter flussabwärts wird sie von der Stempfermühlquelle (550 l/s) verstärkt. Bei Forchheim mündet die Wiesent in die Regnitz. Besonders sehenswert ist das Wiesenttal bei der gleichnamigen Gemeinde. ![]()
Die Wiesent bietet die einzige noch erlaubte Flusswanderfahrt durch die Fränkische Schweiz und ist besonders bei Kanu-Fahrern sehr beliebt.
Nach einer neuen Rechtsverordnung der Regierung von Oberfranken ist das Kanufahren ab 2006 auf der Wiesent nur noch eingeschränkt erlaubt, Floßfahrten sind generell verboten:
Befahrungsregelungen: An der Wiesent sind Befahrungsregelungen in der „Verordnung der Regierung von Oberfranken zur Regelung des
Gemeingebrauchs an der Wiesent“ festgelegt.
Verstöße gegen die Verbote dieser Verordnung können mit Geldbußen bis 5.000 € belegt werden.
|
Ruine Neideck
Die Burgruine Neideck ist eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg über dem Dorf Streitberg, einem Gemeindeteil von Wiesenttal im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern. Durch ihre exponierte Lage hoch über dem Tal der Wiesent ist sie ein Wahrzeichen der Fränkischen Schweiz geworden.
Die Burgruine befindet sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst etwa 800 Meter östlich der Kirche des Dorfs Streitberg. Sie liegt über dem Wiesenttal auf einem Sporn nordnordöstlich des Wartleitenbergs.
Die Burg wurde 1312 als Besitz der Edelfreien von Schlüsselberg erstmals urkundlich erwähnt. Ein Heinrich von Neideck erschien allerdings bereits 1219 in einer Schriftquelle. Die Burg wurde also wohl im 12. Jahrhundert angelegt, möglicherweise bereits um 1150/60. Damals dürfte vor der Kernburg auf dem markanten Felsstock über dem Wiesenttal nur eine kleine hölzerne Vorburg gestanden haben.
Seit 1312 befand sie sich im Besitz von Konrad II. von Schlüsselberg, dem bedeutendsten und letzten Vertreter seines Geschlechts. Er baute die Neideck zur Festung aus. Mit einer Ausdehnung von 140×200 Metern zählte sie zu den größeren deutschen Burganlagen. Schildmauer, äußerer und innerer Graben, zwei Artillerietürme, Hauptgraben mit Brücke, der Wohnturm und angrenzende Gebäudeteile der Hauptburg sind noch gut zu erkennen. Als Konrad von Schlüsselberg 1347 wegen Errichtung einer Mautstelle mit den Bischöfen von Würzburg und Bamberg sowie den Burggrafen von Nürnberg in Fehde lag, wurde er von diesen angegriffen und besiegt. Konrad von Schlüsselberg fand am 14. September 1347 den Tod durch ein Steingeschoss einer Blide und die Burg wurde zerstört. Nach der Belagerung wurde die Neideck Amtssitz der Bischöfe von Bamberg.
Nachdem die Burg den Bauernkrieg 1525 überstanden hatte, wurde sie im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 durch die Söldner des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach eingenommen und in Brand gesteckt. Seither ist sie eine Ruine.
Der zunehmende Verfall der Burgreste veranlasste die Gemeinde Streitberg kurz nach dem Zweiten Weltkrieg zu ersten Erhaltungsmaßnahmen.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert diente die Anlage den Bewohnern des Tales als Steinbruch. Der Verfall wurde zwischen 1737 und 1743 zusätzlich durch den Abbau des Burgfelsen zur Marmorgewinnung beschleunigt.
1996 begann der Landkreis Forchheim mit der umfassenden Sanierung der Ruine, die 2008 mit der Eröffnung eines Archäologischen Parks im Burgbereich abgeschlossen wurde. Die Arbeiten wurden zwar von archäologischen Grabungen begleitet, jedoch nicht immer nach den neuesten denkmalpflegerischen Methoden ausgeführt.
Der Brand
Eine kuriose Kettenreaktion verursachte einen Großbrand im kleinen Weiler Wöhr: Ein brennendes Auto, das sich selbstständig gemacht hatte, setzte eine alte Scheune in Brand und das Feuer griff noch auf eine zweite Scheune über. Menschen und Tiere wurden zum Glück nicht verletzt, der Gesamtschaden liegt bei rund 110 000 Euro.
„So was kann man sich gar nicht ausdenken“, beteuert Stefan Hübschmann, Kommandant der Feuerwehr Ebermannstadt, nach dem ungewöhnlichen nächtlichen Einsatz. Gegen 22 Uhr am Donnerstagabend fuhr ein 32-jähriger Fußballtrainer des SV Neideck mit drei Jugendspielern auf der B 470 in Richtung Muggendorf.
In Höhe des Weilers Wöhr merkte er, dass Feuer im Fußraum des Autos ist. Sofort stoppte er und stellte den Wagen mit angezogener Handbremse auf einem Seitenweg ab. Noch während alle ausstiegen, alarmierte einer der Jugendlichen per Handy die Polizei. Die meldete einen Pkw-Brand an die Feuerwehr weiter.
Genau aufs Holztor zugerollt
Dann nahm das eigentliche Unglück seinen Lauf. Offenkundig durch die Flammen oder durch die Hitze löste sich wohl die Handbremse des Autos und der brennende Wagen rollte - wie in einem Film - den kleinen Weg zum Weiler hinunter, machte dabei sogar eine leichte Linkskurve und durchbrach schließlich zielgenau das Holztor der Fachwerkscheune. Das alte Gemäuer fing sofort Feuer. Innerhalb kürzester Zeit stand die Scheune in Flammen.
Erneut rief der Jugendliche bei der Polizei an und meldete, dass jetzt auch noch eine Scheune brennt. Damit nicht genug. Durch den starken Funkenflug und die extreme Hitze drohte das Feuer auf das angrenzende Wohnhaus, in dem eine Familie mit zwei Kindern wohnt, und eine weitere Scheune überzugreifen. Inzwischen waren Feuerwehrleute aus Streitberg, Muggendorf, Engelhardsberg und Albertshof zur Stelle, später kam noch der Löschzug Ebermannstadt dazu. Mit vereinten Kräften und genügend Wasser aus der nahe gelegenen Wiesent konnte zwar verhindert werden, dass sich das Feuer auf das Wohnhaus ausdehnte.
Weil sich der Wind drehte, sprangen die Flammen dann allerdings auf die zweite Scheune über. Trotz aller Anstrengungen konnten die rund 80 Feuerwehrmänner und -frauen nicht verhindern, dass auch dieses Gebäude ausbrannte. Nach einer Stunde war schließlich das Feuer soweit unter Kontrolle, dass keine Gefahr mehr für die Wohnhäuser des Weilers bestand.
Die Bewohner des vom Feuer bedrohten Wohnhauses kamen mit dem Schrecken davon. Auch Tiere wurden nicht verletzt. Allerdings musste der Notarzt, der zusammen mit dem Rettungswagen der Wache Ebermannstadt vorsichtshalber zum Brand gerufen worden war, eine Nachbarin wegen Herzproblemen behandeln. Die ganze Aufregung hatte ihr so zugesetzt, dass sie sogar ins Klinikum Fränkische Schweiz eingeliefert werden musste. Den Sachschaden an den beiden Scheunen schätzt die zuständige Polizeiinspektion Ebermannstadt auf je 50 000 Euro.
In den beiden zehn mal 20 Meter großen Gebäuden waren hauptsächlich landwirtschaftliche Geräte, Werkzeuge und Brennholz gelagert. Der Wert des Inventars steht noch nicht fest.
Total ausgebrannt aber ist das Auto, von dem nur noch das Gerippe in der Scheune übrig blieb. Auf etwa 10 000 Euro wird dieser Schaden geschätzt. Auf der B 470 kam es durch die Rauchentwicklung, aber auch durch Schaulustige zeitweise zu Verkehrsbehinderungen.
Soweit - mit freundlicher Genehmigung - der Bericht vom 05.08.2006 in den Nordbayerischen Nachrichten von Fr. M. Däumler
Impressum
|