Wöhr im Wiesenttal

- Der Ort in dem auf jeden Einwohner ein Computer fällt -

Der Brand

Die Mühle

brennendes Auto

 Eine kuriose Kettenreaktion verursachte einen Großbrand im kleinen Weiler Wöhr: Ein brennendes Auto, das sich selbstständig gemacht hatte, setzte eine alte Scheune in Brand und das Feuer griff noch auf eine zweite Scheune über. Menschen und Tiere wurden zum Glück nicht verletzt, der Gesamtschaden liegt bei rund 110 000 Euro.

„So was kann man sich gar nicht ausdenken“, beteuert Stefan Hübschmann, Kommandant der Feuerwehr Ebermannstadt, nach dem ungewöhnlichen nächtlichen Einsatz. Gegen 22 Uhr am Donnerstagabend fuhr ein 32-jähriger Fußballtrainer des SV Neideck mit drei Jugendspielern auf der B 470 in Richtung Muggendorf.
In Höhe des Weilers Wöhr merkte er, dass Feuer im Fußraum des Autos ist. Sofort stoppte er und stellte den Wagen mit angezogener Handbremse auf einem Seitenweg ab. Noch während alle ausstiegen, alarmierte einer der Jugendlichen per Handy die Polizei. Die meldete einen Pkw-Brand an die Feuerwehr weiter.

Genau aufs Holztor zugerollt

Dann nahm das eigentliche Unglück seinen Lauf. Offenkundig durch die Flammen oder durch die Hitze löste sich wohl die Handbremse des Autos und der brennende Wagen rollte - wie in einem Film - den kleinen Weg zum Weiler hinunter, machte dabei sogar eine leichte Linkskurve und durchbrach schließlich zielgenau das Holztor der Fachwerkscheune. Das alte Gemäuer fing sofort Feuer. Innerhalb kürzester Zeit stand die Scheune in Flammen.
Erneut rief der Jugendliche bei der Polizei an und meldete, dass jetzt auch noch eine Scheune brennt. Damit nicht genug. Durch den starken Funkenflug und die extreme Hitze drohte das Feuer auf das angrenzende Wohnhaus, in dem eine Familie mit zwei Kindern wohnt, und eine weitere Scheune überzugreifen. Inzwischen waren Feuerwehrleute aus Streitberg, Muggendorf, Engelhardsberg und Albertshof zur Stelle, später kam noch der Löschzug Ebermannstadt dazu. Mit vereinten Kräften und genügend Wasser aus der nahe gelegenen Wiesent konnte zwar verhindert werden, dass sich das Feuer auf das Wohnhaus ausdehnte.


Weil sich der Wind drehte, sprangen die Flammen dann allerdings auf die zweite Scheune über. Trotz aller Anstrengungen konnten die rund 80 Feuerwehrmänner und -frauen nicht verhindern, dass auch dieses Gebäude ausbrannte. Nach einer Stunde war schließlich das Feuer soweit unter Kontrolle, dass keine Gefahr mehr für die Wohnhäuser des Weilers bestand.
Die Bewohner des vom Feuer bedrohten Wohnhauses kamen mit dem Schrecken davon. Auch Tiere wurden nicht verletzt. Allerdings musste der Notarzt, der zusammen mit dem Rettungswagen der Wache Ebermannstadt vorsichtshalber zum Brand gerufen worden war, eine Nachbarin wegen Herzproblemen behandeln. Die ganze Aufregung hatte ihr so zugesetzt, dass sie sogar ins Klinikum Fränkische Schweiz eingeliefert werden musste. Den Sachschaden an den beiden Scheunen schätzt die zuständige Polizeiinspektion Ebermannstadt auf je 50 000 Euro.

 In den beiden zehn mal 20 Meter großen Gebäuden waren hauptsächlich landwirtschaftliche Geräte, Werkzeuge und Brennholz gelagert. Der Wert des Inventars steht noch nicht fest.
Total ausgebrannt aber ist das Auto, von dem nur noch das Gerippe in der Scheune übrig blieb. Auf etwa 10 000 Euro wird dieser Schaden geschätzt. Auf der B 470 kam es durch die Rauchentwicklung, aber auch durch Schaulustige zeitweise zu Verkehrsbehinderungen.

Soweit - mit freundlicher Genehmigung - der Bericht vom 05.08.2006 in den Nordbayerischen Nachrichten von Fr. M. Däumler

 

Ruine Neideck

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