Die Wöhrmühle wurde als Mahl-. Schneid- und zeitweise auch als Öl- oder Lohmühle betrieben . Ein großes Wasserrad trieb eine Mahl- mühle an, ein kleines die Schneidmühle ,über der die Lohmühle eingerichtet war. Das Gebäude und mit ihm die gesamte Einrichtung wurden 1919 durch einen verheerenden Brand vernichtet. Auf den fast einen Meter dicken Grundmauern. denen das Feuer nichts anhaben konnte, wurde das jetzige Haus wieder aufgebaut.
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Damals so klein wie heute, war der Weiler Wöhr zum Ende der Marktgrafenzeit dennoch die Ursache eines Händels zwischen Streitberg und Ebermannstadt, wurde er doch sowohl vom Marktgrafen als auch vom Bischof beansprucht. Es war am 10 August 1786 als der Streitberger Amtmann Fink mit seiner Begleitmannschaft wie gewohnt nach Muggendorf zog, um die Kirchweih zu eröffnen .Doch dorthin sollte er diesmal nicht gelangen, denn der Trupp wurde in Wöhr überfallen und gefangen nach Ebermannstadt gebracht, jedoch bald wieder freigelassen. Die große Wut der Streitberger über die Schmach war noch nicht verraucht, da leisteten sich die Wöhrter ein wahres "Husarenstück". Ein marktgräflicher Husar wollte beim Wöhrmüller einkehren, wurde aber windelweich geschlagen, und so floh er von der wenig gastlichen Stätte. Sein Säbel landete als Siegesstrophäe in Ebermannstadt. |
Als Mühle wurde sie nie wieder betrieben, das neue Wasserrad diente zur der Stromversorgung für die Weiler Wöhr und Haag. Aber auch diese wurde eingestellt, als 1945 ein Hochwasser das Wehr durchbrach und die Verankerung des Wasserrades schwer beschädigte.
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Daraufhin griffen sich die Streitberger die Wöhrter Unruhestifter und hielten sie auf der Burg fest. Der Müller allerdings war übers Wehr entkommen. Die Ebermannstädter überfielen nun Muggendorf und entführten zwei unbeteiligte Bürger. Deren Freilassung wurde rasch durchgesetzt, aber nicht die der Müllerknechte. So plante Ebermannstadt heimlich deren Befreiung. Fast 700 Mann rückten am 28. Januar 1787 gegen Streitberg an. Aber die Streitberger waren auf den Angriff vorbereitet und schossen, bestens beraten durch ihren aus seiner Feldpredigerzeit kampferfahrenen Pfarrer Erb, aus der Deckung ihrer Häuser. Verabredungsgemäß stießen noch dreißig Muggendorfer gegen die Ebermannstädter vor. Der Schuss eines Doppelhakens von der Burg löste endlich die überstürzte Flucht der Ebermannstädter aus. Nach dem erfolglosen Kampf hatten sie einen Toten und etliche Verwundete zu beklagen. Der Zwist endete damit, daß Streitberg Schutz durch Bayreuther Militär und Ebermannstadt einen neuen Vogt bekam.
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